Branchen & Märkte

Kubas Post greift für Paketzustellung auf Private zurück

17.01.2022

Für die Zustellung internationaler Pakete in Havanna arbeitet Kubas Post mit dem Privatsektor zusammen. Dies könnte noch ausgeweitet werden.

 

Die kubanische Post hat damit begonnen, Allianzen mit den kürzlich zugelassenen privaten Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) des Landes einzugehen, um den Empfang und die Zustellung der von ihr bearbeiteten internationalen Pakete zu beschleunigen. Das berichtet die kubanische Nachrichtenagentur ACN.

Demnach hat das staatliche Postgruppe Correos de Cuba gehörende Unternehmen Empresa de Mensajería y Cambio Internacional,  Anfang dieses Jahres damit begonnen, mit diesen neuen Wirtschaftsakteuren Verträge über den Transport und die Zustellung internationaler Sendungen in der Hauptstadt Havanna zu unterzeichnen. Es gebe diese Option auch für den Rest des Landes, bestätigte José Manuel Valido Rodríguez, Direktor für institutionelle Kommunikation der Post, dem ACN-Bericht zufolge. Auch werde die Entwicklung gemeinsamer Projekte mit KKMU abgewogen.

Im vergangenen Jahr schaffte Kubas Regierung erstmals eine Rechtsform für kleine und mittlere Unternehmen. Der lang erwartete Schritt ordnet den kubanischen Privatsektor neu und soll für wirtschaftliche Dynamik auf der Insel sorgen. Die neuen Regularien für den Privatsektor traten im September in Kraft.

Die Zusammenarbeit der Post umfasst auch Einzelselbstständige – in Kuba Arbeiter auf eigene Rechnung genannt – und staatliche Unternehmen. Damit sollen die Lieferzeiten von Paketen an die Kunden verkürzt werden, da dieser Dienst für kubanische Familien unter den derzeitigen Bedingungen begrenzter Ressourcen von großer Bedeutung ist, so Valido Rodríguez. Für Correos de Cuba sei es eine Priorität, nach Alternativen zu suchen, um die Effizienz eines Dienstes zu erhöhen, der Rekordzahlen produziere und trotz der von den Mitarbeitern geleisteten Arbeit immer noch Unzufriedenheit in der Bevölkerung hervorrufe.

Laut ACN ist die Zahl der von der kubanischen Post verarbeiteten internationalen Sendungen von knapp 600.000 im Jahr 2019, auf 1,7 Millionen im Jahr 2020 und vier Millionen in 2021 angewachsen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Kurierpakete, die von den 45 internationalen Agenturen, mit denen Kuba vertragliche Beziehungen unterhält, eingehen. Und das, obwohl sich Correos de Cuba Anfang 2020 gezwungen sah, aufgrund der Corona-Pandemie seine internationalen Postdienste vorübergehend einzustellen. Die Pandemie erzwang die Schließung der Grenzen und schränkte den Flugverkehr von und nach Kuba ein. Nach der Wiederaufnahme des Postdienstes nahm die kubanische Regierung logistische Anpassungen für Unternehmen vor, die internationale Pakete versenden und empfangen, mit dem Ziel, die Pakete innerhalb von 30 Tagen nach ihrer Ankunft im Land an die Empfänger zuzustellen. Bis dahin war es zu langen Lieferverzögerungen und zahlreichen Kundenbeschwerden gekommen.

Der deutsche Paket- und Brief-Express-Dienst DHL hatte seine Zustellung nach Kuba am 23. August 2021 vorübergehend eingestellt. Seit Ende September sendet DHL wieder Paket nach Kuba.

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