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Mexiko autorisiert kubanisches Vakzin

31.12.2021

Die mexikanische Zulassungsbehörde Cofepris erteilt dem kubanischen Vakzin Abdala eine Notfallzulassung. WHO-Zertifizierung steht noch aus.

 

Die mexikanische Bundeskommission zum Schutz vor Gesundheitsrisiken, kurz Cofepris, hat den kubanischen Corona-Impfstoff Abdala für den Notgebrauch in Mexiko zugelassen. „Das Biologikum erfüllt die Anforderungen an Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit“, heißt es in einer Mitteilung der Aufsichtsbehörde.

Abdala ist damit der zehnte von Cofepris zugelassene Impfstoff. Zugleich ist er der dritte, der noch nicht in die Gruppe der Impfstoffe aufgenommen wurde, die den Mexikanern verabreicht werden sollen. Die anderen sind Covaxin aus Indien und Sinopharm aus China. Da Cofepris jedoch eine Referenzregulierungsbehörde der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) ist, werden ihre Entscheidungen in Lateinamerika anerkannt, so dass diese Vakzine, einschließlich Abdala, auch in anderen Ländern verwendet werden können.

Das Zulassungsverfahren bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die kubanischen Impfstoffe Abdala und Soberana 02 ist vor einigen Wochen angelaufen. Bislang fanden mehrere Treffen und Videokonferenzen zwischen beiden Seiten statt. Derzeit würden die Unterlagen angepasst, die an die WHO geschickt werden sollen, erklärte der Präsident der staatlichen Unternehmensgruppe BioCubaFarma, Eduardo Martínez Díaz, per Twitter zum Stand der Dinge. Er fügte hinzu, dass es während dieses Prozesses kein Hindernis für die Verwendung der Impfstoffe in Kuba und in anderen Ländern gibt, die sie nachfragen und deren Aufsichtsbehörden ihre Notfallverwendung genehmigen.

Eine WHO-Zertifizierung dürfte die internationale Vermarktung erleichtern. Auch ohne haben bereits einige Länder Interesse an den kubanischen Vakzinen gezeigt oder sogar schon Lieferverträge abgeschlossen, darunter Vietnam, Venezuela, Nicaragua, Iran oder Argentinien. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador erwähnte im Oktober die Existenz eines Abkommens mit der kubanischen Regierung über den Kauf von Impfstoffen. Konkreteres wurde bislang nicht bekannt.

Abdala ist wie auch Soberana 02 ein Konjugatimpfstoff aus rekombinantem Protein. Deren Technologie beruht auf der bestehender Vakzine, die seit Jahrzehnten zur Impfung von Kleinkindern verwendet werden. Abdala wurde von Wissenschaftlern des Zentrums für Gentechnik und Biotechnologie (CIGB) in Havanna entwickelt. Anfang November weihte Kuba den hochmoderne Biotech-Komplex CIGB-Mariel in der Sonderentwicklungszone Mariel (ZEDM) vor den Toren Havannas ein. Die neue Einrichtung könne 30 Millionen Dosen Abdala in sechs Monaten herstellen, so die Behörden.

Klinische Studien hatten Ende Juni eine 92,3-prozentige Wirksamkeit von drei verabreichten Dosen Abdala gegen symptomatische Verläufe und eine 100-prozentige Wirksamkeit gegen schwere Erkrankungen und Tod gezeigt. Insgesamt produziert Kuba fünf eigene Corona-Impfstoffe. Fast zeitgleich zu Mexiko erteilte als erstes Land der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) St. Vincent dem kubanischen Vakzin Abdala die Zulassung. Eine weitere gute Nachricht für die kubanische biopharmazeutische Industrie ist, dass das kolumbianische Gesundheitsministerium die Aufnahme des kubanischen Krebsmedikaments CIMAher in den kolumbianischen Gesundheitsvorsorgeplan genehmigt hat.

 

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