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Das französische Unternehmen Orange will Unterseekabel nach Kuba verlegen

08.12.2022

Das Kabel soll Martinique und Cienfuegos verbinden und die wachsende Nachfrage nach Internet- und Breitbandverbindungen auf Kuba bedienen. Aus den USA kam zuvor ein Veto.

Kubas staatlicher Telefonanbieter ETECSA und das französische Telekommunikationsunternehmen Orange S.A. haben eine Vereinbarung über die Verlegung eines Unterwasser-Glasfaserkabels unterzeichnet, das das französische Übersee-Département Martinique und Cienfuegos in Kuba verbinden wird.

Nach Angaben von ETECSA wird diese Investition von der Tochtergesellschaft Orange Marine getätigt und ermöglicht es, „die internationalen Kapazitäten angesichts der wachsenden Nachfrage nach Internet- und Breitbandverbindungsdiensten zu erweitern und zu diversifizieren“.

Die physische Struktur des Unterseekabels Arimao wird 2023 fertiggestellt sein, heißt es in der ETCSA-Mitteilung, allerdings wird nicht angegeben, wann genau dies der Fall sein wird. Das staatliche Onlineportal Cubadebate berichtet, dass das Projekt bereits alle erforderlichen Genehmigungen erhalten hat. Namensgeber des Projektes „Arimao“ ist ein Fluss, der vom Escambray-Gebirge bis zur Bucht von Cienfuegos im Süden der Insel fließt.

Das neue Unterseekabel „wird dem Land eine neue Route für internationale Dienste eröffnen, die die derzeitige Konnektivität geografisch diversifizieren wird“, heißt es in der Mitteilung weiter. Nur wenige Tage zuvor hatte das US-Justizministerium der US-Bundeskommunikationskommission Federal Communications Commission (FCC) empfohlen, die Genehmigung für die Verlegung des ersten Unterwasser-Telekommunikationskabels, das die USA mit Kuba verbinden würde, zu verweigern.

Die kubanische Regierung stelle eine „spionageabwehrtechnische Bedrohung“ für die USA dar, und da das staatliche Kommunikationsunternehmen ETECSA das Kabelanlandungssystem verwalten würde, könnte Havanna „auf sensible US-Daten zugreifen, die über das neue Kabelsegment übertragen werden"“, so die US-Justizbehörde in einer Erklärung. „Solange die kubanische Regierung eine spionageabwehrende Bedrohung für die USA darstellt und mit anderen verbündet ist, die das ebenfalls tun, sind die Risiken für unsere Infrastruktur einfach zu groß“, sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt für nationale Sicherheit Matthew G. Olsen.

Das Unterwasserkabelsystem ARCOS-1 USA Inc. hatte bei der FCC einen Antrag gestellt, um die erste und einzige Verbindung dieser Art zwischen den USA und Kuba herzustellen. Das ARCOS-1-Netz verbindet 24 Landepunkte in 15 Ländern des Kontinents, darunter die USA, Venezuela, Kolumbien, Panama, Nicaragua und Mexiko.

Die USA haben die kubanische Regierung wiederholt dafür kritisiert, dass sie den Internetzugang auf der Insel einschränkt – eine Haltung, die Kubas Vize-Außenminister Carlos Fernández de Cossío infrage stellte. Die Regierung in Havanna verweist ihrerseits darauf, dass die von den Vereinigten Staaten seit mehr als sechs Jahrzehnten verfolgte Blockadepolitik Kuba daran hindert, auf eines der Dutzende von Unterwasserkabeln zuzugreifen, die durch Gebiete in der Nähe seiner Küsten führen.

Einzig mit Venezuela ist Kuba durch ein Unterwasserkabel verbunden, und zwar durch ALBA-1, das La Guaira an der nördlichen Küste Venezuelas mit Siboney in der Provinz Santiago de Cuba verbindet. Bis zur Inbetriebnahme von ALBA-1 im Jahr 2012 verfügte Kuba nur über eine Satellitenverbindung, die teurer und weniger effizient für die Konnektivitätsanforderungen des Landes war.

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