Branchen & Märkte

Kuba: Italiener eröffnen Einkaufszentrum

14.03.2023

Das italienische Unternehmen Italsav kündigt die baldige Eröffnung eines Einkaufszentrums in Havanna an. Aber es gibt noch einige offene Fragen.

Das italienische Unternehmen Italsav hat Medienberichten zufolge die bevorstehende Eröffnung eines Einkaufszentrums mit gemischtem Management in Havanna angekündigt. „Im September werden wir in Havanna das erste kubanische Einkaufszentrum mit gemischtem Management eröffnen, wobei der Verkauf und das Personal beim kubanischen Staat verbleiben, während wir das Management und die Auswahl der Produkte übernehmen“, sagte Berto Savina, Eigentümer von Italsav mit Sitz in der abruzzischen Gemeinde Avezzano, laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.

Demnach wird die Initiative vom Geschäftsmann Mauro Fusano unterstützt, dem Eigentümer der Maury's-Gruppe, einem der wichtigsten großen Fachhändler in Italien. Eine Bestätigung von kubanischer Seite gab es bislang nicht. Auch bleibt unklar, welche kubanische Gesellschaft die Verwaltung des Einkaufszentrums mit dem italienischen Unternehmen teilen wird.

Laut ANSA „transportiert Italsav seit mehr als dreißig Jahren Materialien und lebensnotwendige Güter nach Havanna und hat dem kubanischen Staat während der Pandemie auch Schutzausrüstungen und Spritzen gespendet, um das Land bei der COVID-19-Impfkampagne zu unterstützen“. Savinas Zusammenarbeit mit Kuba begann Anfang der 1990er Jahre, als er „mehrere TODOX-Läden eröffnete, in denen alles nur einen Dollar kostete“. Heute ist er der führende Importeur von Waschmitteln nach Kuba, mit durchschnittlich 70 bis 80 Containern pro Monat und einem Gesamtumsatz von 150 Millionen Euro in den letzten zehn Jahren.

Bis vor kurzem war der Groß- und Einzelhandel auf der Insel für ausländische Investitionen in allen seinen Varianten verboten; diese Politik aber wurde flexibler gestaltet mit dem Ziel, das Warenangebot auf dem kubanischen Markt und die Versorgung der Bevölkerung zu verbessern. Im August 2022 weitete die kubanische Regierung die Möglichkeiten für den Umfang ausländischer Investitionen in den Handel aus. Zur Reaktivierung des Handels setzt Kuba auf ausländische Investitionen. So wurde im Einzelhandel der Weg geebnet für Joint Ventures mit ausländischen Partnern, wie beispielsweise Italsav. Im Großhandel sind neben Gemeinschaftsunternehmen auch internationale Wirtschaftsvereinigungen sowie Unternehmen mit 100 Prozent ausländischem Kapital möglich.

Anfang Dezember hatte Kuba grünes Licht für erste ausländische Kapitalinvestitionen im Einzel- und Großhandel erteilt. Das spanisch-kubanische Joint Venture für Eisenwaren, Gran Ferretero S.A., sowie die E-Commerce-Plattform Faibus in Partnerschaft mit dem italienischen Unternehmen Farmaventa für den Online-Verkauf von Lebensmitteln und anderen Produkten gehören zu den ersten genehmigten Projekten.

 

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